von Demonstrationen und anderen Vorurteilen

Heute ein paar Stunden auf der Besetzung des Audi-Maxes in Wien gewesen. Schon interessant, was die Studis in den letzten neun Tagen so aufgestellt haben. Eine ansich recht gut durchorganisierte Protestaktion mit Vollverpflegung, interessanten Reden und einen politisch absolut aktiven Rahmenprogramm. Respekt. Sowas hätte ich unseren ohnehin legarthischen Jungen gar nicht zugetraut. Ja, ja immer diese Vorurteile. Aber ich habe vor nicht zu langer Zeit noch selbst die Vorlesungsäale gedrückt auch mehr oder weniger erfolgreich mit meiner Sambapfeife an Demos teilgenommen. Aber nie war da dieser Spirit da. Gut, die Forderungen sind etwas utopisch. Keine Zugangsbeschränkung (wie auch immer diese aussehen), keine Studiengebühren, mehr Platz, mehrere Lehreangebote, das klingt ein bisschen wie Alice im Wunderland. Man kann sich den vollen Honigtopf ja wünschen, wird ihn aber nicht bekommen. Und selbst wenn man ihn bekommen würde, was käme danach? Genug Geld wird nie da sein und war frei nach der Philosophie - mehr ausgeben kann ich immer. Es wird immer einen Tick zuwenig Professoren geben, immer einen Tick zu wenig Lektoren und ehrlich, der Tag an dem jeder Student immer einen Platz in einem Seminar bekommt, sollte der erste Independence Day von Österreich werden. (Es gibt ja auch keine vollständige Arbeitslosigkeit - mit 0Prozent oder keine Armut mehr...) - Tragbare Forderunge müssen also her und die werden irgendwo zwischen zweckgebundenen Studiengebühren, Drop-Out-Test und hoffentlich millionenschweren Zuschüssen vom Bildungsministerium und viel wichtiger, der Wirtschaft liegen. Universität bedeutet Innovation. - Ob das Innovationsministerium hier einen Schritt vorwagen sollte?
Aber tatsächlich liegen die Studis mit ihren Forderungen genau richtig. Man muss nur genauer hinhören, dahinter blicken. Hoppala Systemkritk. Auf einmal werden die behäbigen Jungen geschmeidig. Sie sind zwar gegenZugangsbeschrönkungen, aber für das freie Denken, sie wednen sich gegen das neo-liberale Wirtschaftssystem. Werden wütend, wenn alternative Professoren an den Rand des Uni-System gedrängt werden. Und machen sich stark für kritisches Denken. Ja, sie wollen nicht mehr die Milch trinken, die sie vorgesetzt bekommen. Und das ist gut, weil woher soll sonst der Antrieb kommen, als von den Jungen? Schon zu lange hat uns der Wohlstand ein System akzeptiern lassen, in dem nur mehr Uniform zählt. Alle gleich, alle super. alles leistung, alles butter. Anders denken, chachacha, die gleichheit passt ganz wunderbar. - so geht's eben nicht. jeder revolutionäre gedanke war am anfang große utopie. - geht doch gar nicht. WEr braucht denn das? das alte System funktioniert ganz wunderbar. Oder wie war das damals mit alice, emma und co? Jedes Umdenken braucht einen Anfang. Jedes gute System seine Kritiker. An der Uni hat das Ausbrechen wieder seinen Anfang genommen. los geht's. Nur weiter so.
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