der minister und der tee
Da hat er also aufgezeigt, der Guido: One Moment please, sonst versteh ich nichts, hat er gesagt und brav gewartet bis ihn die nette Dame den Dolmetschknopf für sein Ohr reichte. Was stört mich daran eigentlich so? Ist nicht mein Land, ist nicht mein Minister und dass er bekennender Schwuler ist, finde ich sogar wahnsinnig super. Endlich steppt mal ein Homosexueller auf dem internationalem Tanz-Parkett. Ja, was stört mich eigentlich so? Vielleicht ist es das Bild, das vermittelt wird. Ein bisschen ignorant kommt der Guido mit seinen geringen Englisch-Kenntnisse daher, so gar nicht staatsmännisch und immer abhängig von anderer Menschen (Sprach)künste. Dabei ist er der Vermittler für 82 Millionen Menschen und gefühlte 2/3 des deutschen Sprachraums. Aber muss ein Außenminister Englisch können? Was muss er überhaupt können? Würde ich ein Stellenangebot für ihn formulieren steht da mal als erstes perfektes Deutsch und Englisch in Wort und Schrift, sowie die Kenntnisse von zwei weiteren Fremdsprachen. Ahja. Dann die ganzen Soft Skills - Verhandlungsgeschick, Teamfähigkeit, blabla - ob und was er tatsächlich studiert hat, ist mir egal. Er muss seinen Job sowieso neu lernen. - Ach ja, schnell lernen muss er können. Ja gut, die Soft Skills kann ich ihm weder zu noch absprechen. Ich kenn ihn ja nicht. Aber eine Mann, der seit seiner Jugend in der Politik, jahrelang Oppositionsführer war. Ach ja, der kann schon was. Nur eben Englisch nicht. So. Jetzt könnte man dem Herrn W. natürlich vorwerfen, dass er es nicht gelernt hat. - WEil nicht mal oder gerade eine FDP in Deutschland kommt heutzutage ohne Englisch aus. - Aber das wäre über verschüttete Milch weinen. Nein, aber jetzt, jetzt sollte er hurtig einen Sprachkurs belegen. Immerhin weiß jeder, der mehr als zwei Fremdsprachen spricht, dass ein Dolmetscher nie das Sprachbild vermitteln kann, dass der Zuübersetzende eigentlich ausdrücken will. Der Ton ist wichtig. Die Wortwahl. Die Satzlänge. All das geht in der Übersetzung unter. Informationen werden weitergegeben. DAs ist richtig. Aber ein Beziehungsaufbau, der funktioniert so nicht. Oder schon mal versucht einen Witz übersetzen zu lassen. So gesehen sollten wir vielleicht doch über die Milch heulen, die da verschüttet wurde. Und ihm dringend raten sich eine neue zu kaufen. Weil im Assessment-Center wären Sie durchgefallen Herr Westerwelle. Ätsch.
Sunlights - 3. Nov, 18:06